CiA-Spezifikation für Klassisches CAN und CAN FD

Der eingetragene Verein CAN in Automation (CiA) hat die Spezifikation CiA 110 für Gleichtaktdrosseln in CAN-Netzwerken als DSP (Draft Specification Proposal) herausgegeben.

Elektromagnetische Emissionen von Steuergeräten einschließlich von CAN-Transceivern können mithilfe der Gleichtaktdrosseln gefiltert werden. Dies limitiert das unerwünschte hochfrequente Rauschen auf den CAN-Leitungen. Ein anderer Grund für die Nutzung der Gleichtaktdrossel ist die Verbesserung der Empfindlichkeit (Immunität) des CAN-Transceivers gegenüber elektromagnetischen Störungen auf dem CAN-Netzwerk. Während diese Auswirkungen der Gleichtaktdrossel vorteilhaft sind, können jedoch auch unerwartete Effekte auftreten. Die EMV-Empfindlichkeit (elektromagnetische Verträglichkeit) kann in manchen Frequenzbereichen abnehmen, die Integrität des Bussignals kann sich verschlechtern und es können sehr hohe transiente Spannungen entstehen. Im ungünstigsten Fall kann es zu einer Zerstörung des CAN-Transceivers führen.

Bei der Auswahl der Gleichtaktdrossel (Windungsart, Kernmaterial und Induktivitätswert) muss man einige Dinge beachten. Außerdem benötigt man ein Terminierungs- und Schutzkonzept für die Geräte und die Netzwerkleitungen, um die Zerstörung des CAN-Transceivers oder anderer Netzwerkkomponenten zu vermeiden.

Das 14-seitige Dokument spezifiziert Anforderungen und Testmethoden für die mechanischen und technischen Parameter von Gleichtaktdrosseln, die in klassischen CAN und CAN FD-Netzwerken eingesetzt werden können. Die in der Norm IEC 62228-3:2019 spezifizierten Anforderungen bezüglich der elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) wurden berücksichtigt. Gleichtaktdrosseln für Umgebungstemperaturen von +150 °C sind derzeit kein Bestandteil der Spezifikation CiA 110.